Schriesheim/Rhein-Neckar, 6. Juni 2011. (red) Beim Turnier zur Badischen Meisterschaft im Miniaturgolf 2011 am 4./5. Juni in Schriesheim wurden die vorderen Plätze erwartungsgemäß von den Favoriten belegt. Kurzfristig war das Reglement geändert worden, die Spieler spielten an zwei Tagen statt je vier am ersten Tag fünf und am zweiten Tag drei Durchgänge. Am zweiten Turniertag hatten die Minigolfer vor allem mit ihrer Anspannung zu kämpfen – der Sport erfordert Können und höchste Konzentration. In Schriesheim trafen sich einige der besten Minigolfer Deutschlands.
Von Christiane Eisele
Minigolf ist ein Breitensport, eine Sommer-Freizeitbeschäftigung, die vor allem Spaß macht. In Deutschland spielen etwa 20 Millionen Menschen Minigolf, die meisten leihen sich in den Anlagen vor Ort Schläger und Bälle und spielen einfach drauf los. Wer die wenigsten Schläge macht, hat gewonnen.
Minigolfer, die diesen Sport im Verein spielen, nehmen die Sache da schon ernster. In Turnieren und Meisterschaften messen sich Einzelspieler und Vereinsmannschaften, es geht um Auf- und Abstieg in Verbands- und Landesliga, um Turniere und Meisterschaften und natürlich um Siege. Die Regeln, nach denen gespielt wird, sind unerwartet umfangreich, die Anzahl der Bälle, die ein Minigolfer auf dem Platz in einer speziellen kleinen Tasche von Bahn zu Bahn trägt, geht oft in die Hunderte. Der Schläger ist aber stets derselbe.
Die besten Minigolfer Deutschlands
Die Sportler, die sich am vergangenen Wochenende zum Turnier um die badische Meisterschaft in Schriesheim trafen, zählen zu den besten Minigolfern Deutschlands. Bereits eine Woche vor Turnierbeginn waren die Teilnehmer aus ganz Baden-Württemberg angereist und spielten sich auf den Faserzement- und Filzbahnen des gastgebenden Miniaturgolf Sportclubs Schriesheim ein. Jede Bahn wurde immer wieder mit verschiedenen Bällen durchgespielt.
Das wichtigste sind die Bälle
Die Bälle sind beim Minigolf das wichtigste Sportgerät. Jeder Spieler besitzt eine beachtliche Anzahl verschiedenster Bälle mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. In der Regel trägt jeder Spieler über hundert Bälle mit sich herum, manche haben sich im Laufe ihres Lebens Tausende angeschafft.
Jede Bahn wird mit möglichst vielen Bällen durchgespielt, es gilt genau den richtigen Ball für jede einzelne Bahn zu ermitteln, um so die Schlaganzahl zu optimieren. Dabei kommt es auch auf die Untergründe der Bahnen an, auf Filz verhält sich ein Ball anders als auf Faserzement oder auf Beton. Ebenso spielt das Wetter oder die Lackierung des Untergrunds oder eine mögliche Schieflage einer Bahn eine große Rolle.
Nicht nur die Beschaffenheit der Bälle und der Bahn ist maßgeblich an der Anzahl und Präzision der Schläge beteiligt, auch die mentale Verfassung der Spieler beeinflusst die Schlaganzahl. Nicht selten entläd sich die Anspannung, sei es aus Enttäuschung oder Freude über die erreichte Schlaganzahl, in spontanen Jubelrufen oder mehr oder weniger lauten Flüchen. Schiedsrichter überwachen die emotionalen Ausbrüche und sorgen dafür, dass diese eine gewisse Lautstärke nicht überschreiten.
Die Anspannung steigt
In Schriesheim war vor allem am zweiten Turniertag die Anspannung am größten, vielen Spielern war ihre Nervosität deutlich anzusehen und auch anzuhören. Trotzdem schon am- ersten Turniertag abzusehen war, dass die Favoriten wie Philip Lau (siehe Bilderstrecke Bild 18 und 46 im zweiten Teil), Weltmeister mit dem deutschen Jugend-Nationalteam, Karl- Heinz Gerwert, der wohl erfolgreichste Spieler des letzen Jahrzehnts und Bernhard Kreutter, der amtierende Mannschaftseuropameister und Badische Meister des Vorjahres aus Waldshut mit seinem Team auch dieses mal die vorderen Plätze belegen würden, gab jeder Spieler sein bestes für die Mannschaftswertungen des Turniers und die Wertung des Turniers als letztem Ligaspieltag der Saison.
Leider waren nur sehr wenige Zuschauer zu diesem Turnier gekommen. Minigolf als Wettkampfsport wird in der Bevölkerung kaum wahrgenommen und eher belächelt. Dabei zeigen viele Spieler beindruckend niedrige Schlagzahlen und eine saubere Technik, die nur durch ein intensives Training erreicht werden kann. Viele Minigolfer betreiben auch zusätzlichen Ausgleichsport, da ohne körperliche Fitness auch im Minigolf keine Leistung erreicht werden kann. Minigolf ist aber immer noch ein Nischensport.
Badische Meister wurden:
Christopher Jäck vom 1. BGC Singen 1974 e.V. bei den Herren
Marina Zeberer vom MGF Waldshut 74 e.V. bei den Damen
Philip Lau vom MGF Hilzingen 80 e.V. bei der Jugend männlich
Rümmelin, Anna vom BSV Inzlingen, Jugend weiblich
Anne Bollrich vom SG Arheilgen Abt. Bahnengolf bei der Jugend weiblich
Julian Lau vom MGF Hilzingen 80 e.V. bei den Schülern männlich
Sarah Schumacher (die jüngste Teilnehmerin mit 11 Jahren) vom 1. MGC Tuttlingen e.V. bei den Schülern weiblich
Beate Wolff vom BSV 82 Ohlsbach e.V. bei den Senioren weiblich I
Robert Ebi MGF Hilzingen 80 e.V. bei den Senioren männlich I
Helga Riebeling vom MC 65 Karlsbad e.V bei den Senioren männlich II
Karl-Heinz Gerwert vom MGF Waldshut 74 e.V. bei den Senioren männlich II
Weitere detaillierte Spielergebnisse entnehmen Sie bitte der Homepage des MC Schriesheim.
Schriesheim gewinnt den 2. Platz in der Mannschaftswertung, Michael Ritschel (Bild 013 im zweiten Teil) holt Platz 2 in der Einzelwertung Herren, Schriesheim Senioren den dritten Platz in der Verbandsliga Baden (höchste Klasse).
Viel Freude mit den Fotos:
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