Mannheim, 13. Oktober 2015. (red/cr) Am Samstag feierten die ARTgenossen ihr 10-jähriges Jubiläum. Die ARTgenossen sind der junge Förderkreis der Kunsthalle Mannheim – das Forum der Kunsthalle für Kunstinteressierte unter 30. Entsprechend frisch war die Jubiläums-Party. Das Programm war vielfältig ohne den roten Faden zu verlieren. Leider fehlten die Gäste.
Von Christin Rudolph
Clayd haben noch nie so früh gespielt, sagt die Mannheimer Band. Morgens um 10 Uhr beginnt die alljährliche KUNST vs. PARTY – PARTY vs. KUNST der ARTgenossen. Diese Jahr zum zehnten Mal. Da sich die Kunsthalle aktuell im Umbau befindet, wird in einem Partyzelt hinter dem Container gefeiert, in dem derzeit die Kasse der Kunsthalle ist.
Bei dem mitreißenden Programm vergisst man das allerdings schnell. Der Tag beginnt mit Livemusik von Clayd, der Mannheimer Rock wird später fortgesetzt mit den Tree House Pilots, Tabea Simonis am Cello zusammen mit Mark Pflaumbaum an der Posaune bespielen das Foyer der Kunsthalle und abends ist Partystimmung angesagt mit den Sets von DJ Sternenfunke.
Es gibt aber nicht nur gute Musik zu hören, sondern auch einiges zu sehen. Antighost, ein Start-Up für handgemachte Siebdrucke aus dem Jungbusch und die Banana Gallery, ebenfalls aus Mannheim, boten ihre Kunstwerke zum Verkauf.
Workshops, Tanz und Film gehören zur Party
Auch an Workshop-Angeboten fehlte es nicht: Eigene Mosaike oder Taschen konnten gestaltet werden, die Craft.Coffe.Crew, die uns den ganzen Tag über schon mit handgemachtem Kaffe aus Mannheim versorgte, bot ebenfalls an, ihr Wissen in einem Workshop weiterzugeben. Mit dem Film-Brunch mit Kurzfilmen von “Zum Goldenen Hirsch”, dem ganzjährigen Kurzfilmfestival in Mannheim und Heidelberg und einer klassischen indischen Tanzvorführung von Nandini war wohl für jeden etwas dabei.
Zusätzlich konnten die Besucher hinter den Bauzaun zwischen Kunsthalle und Friedrichsplatz schauen. Der Kunsthistoriker Dr. Holger Klein-Wiele erklärte die Geschichte des Platzmangels in der Kunsthalle, den aktuellen Stand der Baustelle und die Pläne für den Neubau.
Blick auf die Baustelle
Die Baustellenführungen an diesem Tag waren exclusiv für die Besucher der ARTgenossen. Aber nächstes Jahr soll es wieder Gelegenheit zur Besichtigung des aktuellen Baufortschritts geben. Wer bis dahin nicht warten möchte, für den stehen auf der Website der Kunsthalle Mannheim die Aufnahmen dreier auf den umliegenden Hausdächern platzierten Webcams zu Verfügung. Sie dokumentieren den Baufortschritt. Aus ihrem Material soll später ein Film entstehen.
Was wohl die meisten Besucher lockte waren die Impulsführungen durch die aktuellen Ausstellungen der Kunsthalle. Dabei bestand die Wahl zwischen drei Kurzführungen. In der Arche werden die Highlights der Sammlung der Kunsthalle gezeigt und “Der feine Schimmer – Zu Pfau und Perlmutt im Jugendstil” spielt die Facetten des Jugendstils durch. In dem in der Kunsthalle beherbergten Ausschnitt des sechsten Fotofestivals Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg sind sowohl Fotos als auch zwei Videoarbeiten zum Thema “Geld und Gier” zu sehen.
Junge Leute und Kunst(-halle) zusammenbringen
Den Mitarbeitern der Kunsthalle war anzumerken, dass sie sich kaum entscheiden konnten, welche Ausstellungsstücke sie in der begrenzten Zeit erklären sollten. Die halbstündigen Kurzführungen machten definitiv Lust, die Kunsthalle wieder zu besuchen.
Nur die Jugend spricht die Jugend richtig an.
So formulierte es Dr. Hanns Dieter Hasselbach, Vorsitzender des Förderkreises der Kunsthalle, treffend. Die ARTgenossen bringen Kunst und junge Leute zusammen. Ihre Kunst-Parties erfreuten sich in den vergangenen Jahren großer Beliebtheit. Nur dieses Jahr waren kaum Besucher da.
Das ehrenamtliche Engagement der ARTgenossen und ihr Jubiläums-Programm waren jedenfalls eine gelungene Mischung von Party und Kunst.