Schriesheim/Rhein-Neckar, 29. Juni 2016. (red/cr) Nach fast acht Jahren Bauzeit und insgesamt etwa 92 Millionen Euro Kosten sollte der Branichtunnel am 18. Juni eröffnet werden. Für den Verkehr wurde er jedoch erst am 22. Juni freigegeben. Grund war eine technische Störung, die nun behoben werden konnte. Der Tunnel geht in Regelbetrieb und wurde nun an den Rhein-Neckar-Kreis als den künftigen Betreiber übergeben.
Seit November 2008 wurde der Branichtunnel in Schriesheim gebaut. Er soll als Ortsumfahrung die Talstraße entlasten. Lesen Sie hier über den langen Weg von der Gründung einer Bürgerinitiative 1973 bis zum tatsächlichen Bau.
Nun ist er fertiggestellt. Bei der Eröffnungsfeier am 18. Juni konnte er jedoch nicht für den Verkehrs freigegeben werden.
Grund war ein Problem bei der Meldekette. Kommt es im Tunnel zu Störungen, sollten die Vorfälle intern an die Betriebszentrale weitergeleitet werden. Die ist im Regelbetrieb allerdings nicht 24 Stunden am Tag besetzt.
Sicherheit geht vor
Wenn dort niemand vor Ort ist, sollten die Meldungen per Telefon an Mitarbeiter des Landratsamts Rhein-Neckar weitergeleitet werden. Doch das funktionierte nicht lückenlos. Nach Angaben des Regierungspräsidium Karlsruhe wären zwar Meldungen durchgekommen – aber nicht alle.
Zum Beispiel sei laut Regierungspräsidium die automatische Meldung an die Leitzentrale des Rhein-Neckar- Kreises ausgeblieben, nachdem eine Fluchttür geöffnet wurde.
Damit der Tunnel trotzdem eröffnet werden konnte, wurde die Meldezentrale bis zur Behebung des Fehlers vorübergehend rund um die Uhr besetzt.
Betrieb übergeben
Nun ist der Branichtunnel endlich im Regelbetrieb. Wie das Regierungspräsidium mitteilt, seien die zuletzt durchgeführten Tests erfolgreich verlaufen. Die 24-Stunden- Dauerbesetzung in der Betriebszentrale habe man aufgelöst. Der Tunnel wurde nun an den Rhein-Neckar-Kreis als den künftigen Betreiber übergeben.
Im sogenannten Einfahrbetrieb würden aktuell weitere Korrekturen und Anpassungen vorgenommen, teilt das Regierungspräsidium außerdem mit. Wie nach jeder neuen Tunnelöffnung würden Experten in den kommenden Wochen die aus dem Einfahrbetrieb gewonnen Erkenntnisse dazu nutzen, Regelungsparameter und -programme zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.