Heidelberg, 17. März 2015. (red/ms) Innerhalb von drei Jahren hat sich die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Heidelberg deutlich mehr als verdoppelt. 2014 gab es 389 Vorfälle, 2011 waren es nur 143. Wie will die Polizei dagegen vorgehen?
Von Minh Schredle
Die Wohnungseinbrüche in Heidelberg haben laut Kriminalitätsstatistik des Polizeipräsidiums Mannheim in 2014 um 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.
Der Landesdurchschnitt liegt bei etwa 19 Prozent – so gesehen ist Heidelberg verhältnismäßig noch ganz gut weggekommen.
Allerdings ist die Zahl der Einbrüche zwischen 2011 und 2014 von 143 Fällen pro Jahr auf 389 Fälle angestiegen. Das ist eine Steigerung von über 170 Prozent innerhalb von drei Jahren.
Strafttaten konzentrieren sich auf Stadtteile
Besonders belastet sind dabei die Stadtteile Neuenheim, Handschussheim, Weststadt, Pfaffengrund und Wieblingen. In diesen fünf Stadtteilen wurden 238 der 389 Einbrüche begangen. In der Altstadt und auf dem Boxberg ist die Anzahl der Delikte mit neun, beziehungsweise zwei Vorfällen dagegen überschaubar.
Dramatisch ist der Anstieg in Neuenheim: 2012 gab es hier 22 Einbrüche, 2013 waren es 42 und 2014 ganze 82. Damit ist Neuenheim zu dem Stadtteil geworden, in dem am häufigsten eingebrochen wird.
In Handschuhsheim und in der Weststadt sind die Zahlen zurückgegangen: Von 51 auf 46, beziehungsweise von 57 auf 43 Fälle. Dennoch finden immer noch außergewöhnlich viele Einbrüche in diesen Vierteln statt.
“Wir rechnen mit einem deutlichen Rückgang”
Die Polizei will auf die Einbrüche reagieren: Im August 2014 wurde in der Kriminalpolizeidirektion in Heidelberg eine Besondere Aufbauforganisation (BAO) eingeführt: 40 Mitarbeiter spezialisieren sich hier ausschließlich auf Wohnungseinbrüche. Pressesprecherin Roswitha Götzmann sagt, man könne inzwischen Erfolge verbuchen:
Für die ersten Monate sind die Zahlen sehr überzeugend. Wir rechnen für 2015 mit einem deutlichen Rückgang der Straftaten und einer besseren Aufklärungsquote.
Die Aufklärungsquote ist bereits 2014 deutlich angestiegen. 2013 wurden nur 6,6 Prozent der Delikte aufgeklärt. Im vergangenen Jahr waren es 12,9 Prozent. Das Jahr 2014 habe eher holprig angefangen, da viele Kapazitäten auch für die Umstrukturierungen im Zuge der Polizeireform aufgewendet werden mussten. In den bisherigen Monaten des Jahres 2015 habe man aber eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahreswerten feststellen können.